Die bisherigen zwei Symposien führten das zusammen, was zusammengehört. Das Gehirn und der Körper sind untrennbar miteinander verbunden – nicht nur anatomisch, sondern auch durch ihre gemeinsame Entwicklungsgeschichte. Die Begegnung und Anregungen zwischen der Neurobiologie, der Körperpsychotherapie und Körpertherapien sind überfällig.

Wir befinden uns in einem aufregenden Entwicklungsprozess, in dem der interdisziplinäre Austausch zwischen der Hirnforschung und der Körperpsychotherapie besonders nahe liegend ist. Es ist höchste Zeit, das wichtigste Erfahrungsinstrument des Menschen zurückzuerobern: den Körper. Wer Menschen berät, therapiert, erforscht, muss immer auch den Körper einbeziehen.

Auf der einen Seite könnte die Neurobiologie ein brauchbares, naturwissenschaftlich begründetes Gerüst für eine fundiertere, theoriegestützte Integration von körper(psycho)therapeutischer Praxis bieten. In den Körper(psycho)therapien existieren auf der anderen Seite bewährte Beeinflussungsmöglichkeiten, die bisherige neurobiologische Forschungsergebnisse bestätigen und weitere Forschungen inspirieren könnten. Die verschiedenen Schulen der Körpertherapien und Körperpsychotherapien können probeweise ihre jeweils besonderen Potentiale erkennen und in ein neurobiologisches Verständnis einordnen. Jede der Methoden beinhaltet Beiträge und hat einen Stellenwert in Veränderungsprozessen. Ein fruchtbarer Dialog sollte in einer Zeit, in der immer mehr Therapeuten integrativ oder eklektisch arbeiten, Kämpfe zwischen den verschiedenen therapeutischen Schulen ablösen.

In beiden Symposien konnte ein lebendiger, interdisziplinärer Austausch zwischen Prof. Hüther als Hirnforscher und den Erfahrungen körper(psycho)therapeutischer Praktikern stattfinden. In Vorträgen wurde der aktuelle Kenntnisstand oder die Praxis der wechselseitigen Beeinflussung psychischer und somatischer Prozesse dargelegt. Schulen übergreifend konnte ein Überblick und eine durch Praxis unterlegte Aussicht gewagt werden, wie das Gehirn und seine Funktionsweise in körper(psycho)therapeutischen Kontexten genutzt werden kann.
An die Vorträge hatten sich Seminare angeschloßen. Exemplarisch und möglichst sinnenhaft wahrnehmbar konnten anregende Möglichkeiten erahnt werden. Die ReferentInnen leiteten diese vertiefenden Seminare entweder selbst oder sie begleiteten Seminare von weiteren Referenten und brachten ihre Ideen ein. In Podiumsdiskussionen im und mit dem Plenum konnten Positionen bestimmt und miteinander ins Gespräch gebracht werden. Neue Perspektiven oder auch Visionen, wie erlebte Wirklichkeiten gestaltet werden, konnten entstehen.

Einzelne Beiträge der ersten beiden Symposien können im Verlag Auditoriumnetzwerk als DVD erworben werden.

Das für den 28. - 30.5.2010 in Grönbach von der Süddeutschen Akademie geplante dritte Symposion wird wegen mehrerer Konkurrenzveranstaltungen auf zunächst unbestimmte Zeit verschoben.

 

Unterstützende Organisationen:

DGK
Com-unic
Somatics Academy
Akademie Heiligenfeld
Zist

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